VenSol kann Umspannwerk im Rothtal errichten – Baugenehmigung erteilt
Das Umspannwerk Rothtal wird die erste betreibereigene Anlage im Landkreis Neu-Ulm, die Strom aus Photovoltaikanlagen in das regionale Hochspannungsnetz einspeist. Dadurch schafft die VenSol Neue Energien GmbH einen eigenen Knotenpunkt für ihre Projekte in den Rothtal-Gemeinden.
„Die jetzt genehmigte Umspannanlage stärkt die Region. Für die Energiewende braucht es Projekte und Kooperationen, die Mehrwerte schaffen, und zwar vor Ort. Wir freuen uns sehr, als lokaler Partner zu ihrem Gelingen beitragen zu können“, erläutern die beiden VenSol-Geschäftsführer Jürgen Ganz und Sebastian Ganser. „Wir brauchen dafür aber die richtigen Rahmenbedingungen und den Schulterschluss von Politik, Behörden, Wirtschaft und den Menschen vor Ort für die Umsetzung der Energiewende. Wir bedanken uns daher herzlich bei den Gemeinden Oberroth und Unterroth wie auch dem Landratsamt Neu-Ulm für die vertrauensvol-le Zusammenarbeit, eine zügige Bearbeitung des Genehmigungsantrags und die Erteilung der Baugenehmigung in kürzester Zeit.“ Von der Antragsstellung bis zur Genehmigung im Dezember vergingen lediglich vier Monate.
Der Spatenstich auf der 1.250 m² großen Betriebsfläche soll im Januar 2024 erfolgen. Ein Groß-transformator ist das Herzstück des Umspannwerks und weist eine elektrische Leistung von 40 Megavoltampere (MVA) auf. Das Umspannwerk ermöglicht in einem ersten Schritt den Netzzu-gang für den Solarpark Rothtal, der ab Mai an der Gemeindegrenze zwischen Oberroth und Unterroth errichtet wird. Dies ist notwendig, da die örtlichen Netze bereits ausgelastet sind. Eine Anbindung an den vorhandenen Umspannwerken in Untereichen oder Breitenthal kommt auf-grund der unwirtschaftlichen und planungstechnisch herausfordernden Trasse nicht in Frage. Die eingespeiste Energie wird in den benachbarten Umspannwerken im Netz der Lechwerke Verteilnetz GmbH wieder auf kleinere Spannungsebenen umgewandelt und privaten oder in-dustriellen Verbrauchern zugeführt.
Um die Herausforderung der Energiewende auch zukünftig erfolgreich zu meistern, wird bereits jetzt eine Erweiterung planerisch und technisch berücksichtigt. Hierdurch werden Anschluss-möglichkeiten für kommende Erzeugungsanlagen vorgehalten. VenSol investiert allein im ers-ten Schritt knapp drei Mio. Euro.
In das Netz des regionalen Verteilnetzbetreibers LVN speisen heute schon mehr als 100.000 dezentrale Anlagen Strom aus erneuerbaren Energien ein. Photovoltaik ist in Bayerisch-Schwaben mittlerweile die wichtigste Erzeugungsart. Hier gibt es auch den größten Zubau. Deshalb sind nach Angaben der Lechwerke zwischen Hoch- und Mittelspannung Neubauten oder Leistungsverstärkungen an über 70 ihrer Umspannwerke notwendig, sowie in der Mittelspannung fast 2.000 Kilometer zusätzliche Leitungsverbindungen und mehr als 4.000 Ortsnetzstationen.
Neue, betreibereigene Umspannwerke sind als Schnittstelle zwischen Erzeugung und Verteilung neben dem Aus- und Umbau des regionalen Stromnetzes durch die öffentlichen Versorger notwendig. Dabei nehmen private Initiativen eine immer größere Rolle für die Bereitstellung einer geeigneten Netzeinspeise-Infrastruktur ein. Häufig kann das vorhandene Mittelspannungs-Netz die Leistung geplanter Solar- oder Windparks nicht oder nur teilweise aufnehmen. „ Neben der Klimaneutralität ist eine verlässliche und bezahlbare Versorgung mit Strom von höchster Bedeutung – gerade für die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes. Elementar für eine stabile Versorgungsinfrastruktur mit Erneuerbaren sind neben den Stromnetzen auch die Steckdosen der Energiewende, die Umspannwerke “, sagt Sebastian Ganser. Weiter: „Mit dem neuen Transformator in Oberroth kann nun ein entscheidender Baustein für die zukünftige Energiearchitektur vor unserer Haustüre für die Region gelegt werden.“
Folgen Sie uns gerne auch bei LinkedIn, um keine Neuigkeiten mehr zu verpassen.